IoT Trends 2025+: Die Standards, die das nächste Jahrzehnt prägen

Inhalt des Beitrags

Während weltweit die Lichter in 2G- und 3G-Netzen ausgehen, rücken Technologien wie LTE-M, NB-IoT und 5G RedCap in den Mittelpunkt. Gleichzeitig entstehen mit eUICC SGP.32, 901-IMSI und Satellitenkonnektivität völlig neue Möglichkeiten, IoT-Projekte global und flexibel zu denken.

IoT Trends 2026 von WhereverSIM

M2M- & IoT Trends 2026: Das erwartet uns

Alte Netze verschwinden, neue Standards reifen, und mit ihnen verändern sich Anforderungen. Zeit also, einen Blick auf die Technologien zu werfen, die das IoT wirklich voranbringen.

LTE-M und NB-IoT / LPWAN: Energieeffiziente IoT-Konnektivität

Lange galten 2G und 3G als verlässliche IoT-Standards. Doch mit wachsender Gerätedichte und der Anforderung nach effizienter Energienutzung stoßen sie an Grenzen. Genau hier setzen LTE-M und NB-IoT an – zwei LPWAN-Technologien, die das IoT in die Fläche gebracht haben.

LTE-M und NB-IoT sind zwei LPWAN-Technologien (Low Power Wide Area Network), die speziell für IoT-Anwendungen entwickelt wurden, die mit minimalem Energieverbrauch und hoher Zuverlässigkeit auskommen müssen.

- NB-IoT (Narrowband IoT) ist auf stationäre Anwendungen ausgelegt, beispielsweise Smart Metering oder Sensorik im Untergrund. Die Technologie punktet mit starker Gebäudedurchdringung, niedrigen Kosten und Batterielaufzeiten von bis zu zehn Jahren.

- LTE-M (Long Term Evolution for Machines) hingegen eignet sich für mobile Anwendungen wie Asset Tracking oder Payment-Systeme. Die Technologie bietet geringere Latenzen, höhere Datenraten und unterstützt den nahtlosen Funkzellenwechsel („Cell Handover“).

Beide Standards nutzen – im Gegensatz zu Lorawan und Sigfox – lizenzierte Frequenzen und profitieren von der Sicherheit bestehender LTE-Infrastrukturen. Damit bilden sie eine stabile Basis für Milliarden vernetzter Geräte weltweit und sind zugleich Wegbereiter für 5G-basierte IoT-Generationen.

Welche LPWAN-Technologie passt zu meinem IoT-Projekt? Der Frage gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

5G RedCap: Die Brücke zwischen LPWAN und 5G

Aktuell füllt 4G die Lücke zwischen den stromsparenden LPWAN-Technologien NB-IoT und LTE-M und dem leistungsstarken 5G. Diese würde mit einem möglichen 4G Shutdown jedoch erneut aufkommen. Hier setzt 5G RedCap (Reduced Capability) an. Der neue Standard wurde entwickelt, um Anwendungen zu bedienen, die mehr Daten benötigen als LPWAN, dabei allerdings keine volle 5G-Bandbreite brauchen. 

Für viele IoT-Gerätehersteller markiert RedCap den nächsten Technologiesprung: Von „4G mit 2G-Fallback“ hin zu „5G RedCap mit 4G-Fallback“. Erste Netztests laufen derzeit, in Deutschland und Spanien werden beispielsweise die ersten Netze ab 2026 erwartet. Ab 2027 dürfte dann ein breiter Roaming-Footprint verfügbar sein.

Kurz gesagt: 5G RedCap schließt die Lücke zwischen Low-Power-IoT und High-Speed-5G und ebnet den Weg für eine neue Generation effizienter IoT-Geräte.

Satellitenkonnektivität: Die Erweiterung des Mobilfunknetzes

Nicht überall, wo Daten entstehen, gibt es Mobilfunkempfang. Für Offshore-Windparks, Pipelines oder Containerschiffe wird Satellitenkonnektivität zum Gamechanger und schließt die Verbindungslücke terrestrischer Netze.

Mit neuen LEO- und MEO-Konstellationen (Low und Medium Earth Orbit) entstehen Netze, die geringere Latenzen und höhere Datenraten bieten als klassische Geostationärsatelliten.  Mit dem 5G-NTN-Standard („Non-Terrestrial Networks“) werden zudem Satelliten zunehmend als Erweiterung bestehender IoT-Infrastrukturen integriert. Insbesondere in Regionen mit großen Flächen ohne Mobilfunkmasten, beispielsweise den USA, wird NTN relevant. „Global always-on“ wird damit erstmals realistisch. 

SGP.32 & eUICC: Flexible SIM-Profile

Die embedded Universal Integrated Circuit Card (eUICC) revolutioniert die Art, wie IoT-Geräte verbunden bleiben. Statt eine physische SIM-Karte austauschen zu müssen, lassen sich bei eUICC-fähigen Geräten SIM-Profile remote aufspielen, wechseln oder löschen. Doch für viele IoT-Verantwortliche war Remote SIM Provisioning mit den bestehenden Standards SGP.02 und SGP.22 bislang eher Vision als Realität.

Mit dem neuen SGP.32-Standard ist erstmals eine technische Basis geschaffen, die speziell auf die breite Masse der  IoT-Projekte zugeschnitten ist. Damit wird Remote SIM Provisioning im echten IoT-Kontext endlich praxistauglich.

Für globale IoT-Projekte mit sehr hohem Datenverbrauch ist das ein enormer Vorteil: Betreiber können in jedem Land den jeweils besten Netzbetreiber nutzen, ohne manuell eingreifen zu müssen. Auch regulatorische Vorgaben wie nationale Profile in China oder Brasilien lassen sich damit einfach umsetzen. 

In unserem Artikel zum neuen eSIM-IoT-Standard SGP.32 zeigen wir im Detail, was sich technisch ändert und wie Unternehmen davon profitieren.

901 IMSI: Die globale Identität für globale IoT-Projekte

Traditionell ist jede SIM-Karte einem Land und Netzbetreiber zugeordnet. Die 901-IMSI (International Mobile Subscriber Identity) macht jetzt Schluss mit nationalen Grenzen in der IoT-Konnektivität. Geräte erhalten mit ihr eine globale Identität, die nicht an einen einzelnen Netzbetreiber gebunden ist. Heißt: Ohne Heimnetz, kann die SIM sich am stärksten verfügbaren Mobilfunknetz orientieren. Zudem wurden die Roamingverträge explizit für IoT-Endgeräte abgeschlossen, was in einigen Ländern mit regulatorischen Vorteilen und einem geringeren Risiko für Netzausfälle verbunden ist. Das vereinfacht internationale Rollouts, reduziert Roaming-Komplexität und sorgt für durchgängig stabile Verbindungen.

Cyber Security: Grundvoraussetzung für IoT-Projekte

Je stärker sich das IoT vernetzt, desto größer wird seine Angriffsfläche. Sicherheit ist deswegen längst kein Zusatz mehr, sondern das Fundament erfolgreicher IoT-Projekte. Themen wie Verschlüsselung, Authentifizierung, Firmware-Updates und Netzwerksegmentierung sind zentrale Bausteine moderner IoT-Konnektivität. Standards wie Dora, der EU Cyber Resilience Act aber auch ISO 27001 oder NIS2 definieren zunehmend verbindliche Sicherheitsanforderungen. Wer IoT-Konnektivität plant, sollte Sicherheit nicht am Ende, sondern am Anfang denken – vom SIM-Profil über die Hardware bis zur Cloud-Schnittstelle.

Realität statt Hype: Die passende Technologie entscheidet

Das Internet der Dinge wächst, aber nicht jede Technologie wächst mit. Die kommenden Jahre werden daher weniger vom „Was ist neu?“ als vom „Was funktioniert dauerhaft und wo?“ geprägt sein. Zukunftssichere IoT-Konnektivität heißt, die richtigen Technologien zu kombinieren. Wer das heute berücksichtigt, bleibt auch morgen verbunden. Ganz gleich, wie sich der Markt bewegt.

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Steffen Schliesing - Senior IoT Expert

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Steffen Schliesing
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