Auf eUICC SIM-Karten läuft eine Software, die quasi den SIM-Tausch aus der Ferne erlaubt, indem das auf der SIM gespeicherte Profil überschrieben wird. Diese Software kann auf den typischen Plug-In SIM-Karten aus Plastik, als auch auf aufgelöteten MFF2 SIM-Karten (embedded SIM) laufen. Das nachträgliche Aufspielen der Software auf eine SIM ist allerdings nicht möglich.
Bisher gibt es drei eUICC Standards (SGP.02, SGP.22 und SGP.32) bei denen der Profilwechsel jeweils anders funktioniert. IoT-Hardware muss den jeweiligen Standard immer unterstützen, um ihn zu nutzen.
Eine eUICC SIM hat ein überschreibbares SIM-Profil. Dadurch lässt sich das Netzbetreiberprofil wechseln, ohne die M2M-SIM physisch auszutauschen.
Über ein Onlineportal lassen sich die SIM-Profile aus der Ferne verwalten und ändern.
Größere Speicherkapazität im Vergleich zu UICC-SIMs bietet mehr Möglichkeiten.
Kein Austausch der SIM-Karte für Profilwechsel/-ergänzungen nötig.
Auswechselbare Profile reduzieren die Abhängigkeit von einem Netzbetreiber.
Bei Datenvolumen >10 GB von lokalen Netzbetreibervorteilen profitieren.
Für IoT-Anwendungen in Ländern mit Restriktionen zu Permanent Roaming.
eUICC ist in erster Linie eine Softwarefunktionalität, keine Hardware. Damit gemeint ist, dass SIM-Profile überschrieben oder ergänzt werden können.
Unsere M2M- und IoT-SIM-Karten bieten wir sowohl mit als auch ohne eUICC an. IoT-SIM-Karten mit eUICC-Funktionalität (eUICC-ready) haben wir für alle gängigen SIM-Formfaktoren, von 2FF, 3FF, 4FF bis MFF2 (embedded SIM).
eUICC ist nicht gleich eUICC: Jeder Standard eignet sich für andere Anwendungen und ist nicht mit anderen Standards kompatibel.
Die Abkürzung eSIM wird meist sowohl für embedded SIM als auch eUICC verwendet, obwohl beide verschiedene Dinge meinen. eUICC beschreibt die Software auf einer SIM-Karte. Eine embedded SIM meint eine bestimmte Hardware-Form einer (M2M-)SIM-Karte, einen fest im Endgerät verbauten SIM-Chip.
Es gibt embedded SIM-Karten mit eUICC Funktionalität. Eine embedded SIM mit eUICC ist sinnvoll, da diese SIM-Karten fest in Endgeräten verbaut oder eingelötet werden und so ein physischer SIM-Tausch nur mit sehr großem (Kosten-)Aufwand möglich ist.
Grundsätzlich gibt es nicht "die eine eUICC-SIM-Karte". eUICC ist eine Softwarekomponente, die auf einer M2M-SIM-Karte bereitgestellt wird. Sie erlaubt es Benutzern, ein Netzbetreiberprofil aus der Ferne zu managen. Dazu gehört auch, es zu aktivieren, zu deaktivieren oder zu löschen. Diese Software kann theoretisch auf jeder Art von M2M-SIM bereitgestellt werden – sowohl auf den physischen SIM-Karten als auch einer eSIM, einem in Endgerät fest verlöteten SIM-Chip, der die physische SIM auf Kunststoff überflüssig macht. Sie kann allerdings nicht nachträglich auf eine M2M-SIM-Karte gespielt werden. Insbesondere für IoT-Anwendungen mit fest verbauten SIM-Chips / eSIMs wird die Weiterentwicklung von eUICC interessant.
Bis eUICC für IoT-Endgeräte vollumfänglich nutzbar und ausgerollt ist, wird es noch etwas dauern. Der neue Standard soll von der GSMA in 2024 verabschiedet werden. Davor muss er ausgiebig getestet werden. Mit einer Massentauglichkeit wäre allerfrühestens 2025 zu rechnen. Wir gehen bisher davon aus, dass sich dieser neue eUICC-IoT-Standard aufgrund seiner vielen Vorteile für IoT-Anwendungen langfristig und schnell durchsetzen wird.
Um die eUICC-Profile auf einer SIM-Karte zu verwalten, benötigen Anwender ein Online-Portal oder eine API. An dieses musste in der Vergangenheit jeder Mobilfunknetzbetreiber, von dem SIM-Profile genutzt werden sollen, angeschlossen und integriert sein. Aufgrund dieses großen Aufwandes, waren die Kosten für eUICC-SIM-Karten in der Vergangenheit sehr hoch. Wie genau sich das mit dem neuen eUICC-IoT-Standard verhalten wird, ist noch nicht ganz klar. Ein Portal wird zwangsläufig nötig sein, um die Profile zu verwalten. Welche Kosten dabei für Anbindung, Verwaltung sowie die Profile selbst anfallen werden, wird sich noch zeigen.
Für den Einsatz von eUICC-M2M-SIM-Karten fallen höhere Kosten an, als für "normale" M2M- oder IoT-SIM-Karten. Das liegt daran, dass die eUICC-SIMs selbst etwas teurer sind, als IoT-SIMs ohne eUICC-Technologie. Ein weiterer Kostenfaktor: Die SIM-Profile, die auf den eUICC-SIMs genutzt werden können. Um die Profile auf einer SIM-Karte zu wechseln, müssen Anwender diese vorab bei Netzbetreibern einkaufen. Für diese werden in der Regel Einmalkosten und monatliche Gebühren fällig. Wie hoch diese genau sind, hängt vom jeweiligen Netzbetreiber ab.
Der Wechsel des SIM-Profils auf einer eUICC-SIM kann aus der Ferne erfolgen. Das bedeutet, nicht die SIM-Karte an sich wird physisch ausgetauscht, sondern das bestehende Profil auf dem SIM-Chip wird über ein OTA-Update (Over the Air) überschrieben. Getriggert wird der Wechsel vom Anwender aus der Management-Plattform, über das die eUICC-SIMs sowie die Profile verwaltet werden.